Dass ein frischer Wind durchs neue J1 Gebäude in Düsseldorf weht, spürt man in vielen Bereichen. Zuletzt machten die Lancierung der pflanzenbasierten Haarfarbe Botanea und dem dazugehörigen Source Essentielle Pflegekonzept Schlagzeilen…
Sie leiten nun ein gutes Jahr den Bereich der professionellen Produkte bei L’Oréal. Fühlen Sie sich angekommen?
Ja absolut. Das ging sehr schnell – ich war von Anfang an sehr nah an unseren Kunden und habe viele Gespräche geführt. Ich denke, dass genau das unsere Branche ausmacht: Persönlicher Austausch und transparente Kommunikation sind die Voraussetzung, um gemeinsam nachhaltiges Salonbusiness entwickeln zu können. Ich bin sehr froh, Teil dieser spannenden, kreativen Branche zu sein und jeden Tag viel Neues lernen und gemeinsam mit unseren Kunden die Zukunft gestalten zu dürfen.
Die gesamte Unternehmensgruppe ist vor kurzem umgezogen – in ein Gebäude mit Gold-Zertifizierung in Sachen Nachhaltigkeit. Die Rede ist sogar von einem eigenen Bienenstock auf dem Dach…
Wir sind seit Ende letzten Jahres in unser neues Gebäude J1, auf der Johannstraße 1, gezogen und fühlen uns hier alle sehr wohl. Es ist modern, transparent und nachhaltig zugleich – das Arbeiten an sich hat sich positiv verändert, wir arbeiten dank unseres offenen Raumkonzeptes noch enger zusammen und haben einen schnelleren Austausch, informelle Wege und zahlreiche Orte und Möglichkeiten, miteinander in Kontakt zu treten. Unsere gesamte Division sitzt auf einer Etage und ich mitten drin, so dass ich noch näher an meinen Kollegen bin und Entscheidungen schneller getroffen werden können.
Stichwort Green Beauty: Sie sprechen mit Botanea eine stetig wachsende Zielgruppe an. Haben Sie Ihre neuen Haarfarben selbst schon getestet?
Persönlich habe ich Botanea noch nicht getestet – aber schon zahlreiche Ergebnisse gesehen. Und ich muss sagen, dass es wirklich tolle, natürliche und glänzende Haarfarben sind. Wir erreichen damit eine neue Zielgruppe, die bisher auf der Suche nach einer pflanzlichen Coloration mit natürlichen Ergebnissen war.
Welchen Stellenwert hat der Bereich Social Media in Ihrer Markenstrategie und sollte auch der Friseur auf facebook, Instagram & Co. aktiver werden?
Social Media ist als Teil unserer Digitalstrategie innerhalb unserer Marken fest verankert. Es ist nicht mehr wegzudenken und ermöglicht uns und unseren Friseuren, viel näher, intensiver und schneller mit Endverbrauchern zu kommunizieren. Jeder Friseur sollte schauen, wie er die digitale Entwicklung passend zu seinem Salonkonzept nutzen kann, um auf seinen Salon und auch besondere Dienstleistungen und Angebote aufmerksam zu machen. Es muss nicht gleich eine große, digitale Strategie sein – eine aktuelle Website, ein interessanter facebook Kanal o.ä. reichen für den Anfang an aus, um bei der digitalen Entwicklung mitzuspielen. Denn der digitale „Aufenthalt“ der Konsumenten wird sich weiter erhöhen.
Welche Erfahrungen aus dem Retail-Bereich, in dem Sie zuvor aktiv waren, können Sie jetzt nutzen?
Im Retail-Bereich war der Konsument stets im Fokus – das ist etwas, was mich nun mit unseren Friseurkunden verbindet, denn Endverbraucher sind unsere gemeinsame Zielgruppe. Wir wollen unsere Partner unterstützen, ihr Geschäft so aufzustellen und zu entwickeln, dass sie nachhaltig wachsen und neue Zielgruppen erreichen können. Und dafür sind Kenntnisse über das Shoppingerlebnis und die Kaufbereitschaft von Konsumenten von großem Vorteil.
Es gibt bereits Marken im Profi-Sektor die, sobald ein Endkunde im Internet ein Profiprodukt kauft, den Friseur im entsprechenden PLZ-Gebiet am Umsatz teilhaben lässt. Ein Weg mit Zukunft?
Dass sich der Bereich eCommerce weiter entwickeln wird ist ebenfalls eine Tatsache, der wir begegnen müssen. Wir legen unseren Fokus mit unseren eCommerce Partnern beispielsweise darauf, User und damit Endverbraucher auch in unsere Partnersalons zu bringen, z.B. durch Gutscheine für professionelle Dienstleistungen. Denn die professionelle Beratungsleistung und Services wird es auch in Zukunft nicht digital, sondern nur im Salon geben. Und hier können Friseure den Unterschied machen.
„Farbe geht nicht digital“, haben Sie einmal gesagt. Was geht denn digital in Sachen Education bei L’Oréal?
Im Bereich Education bietet sich uns mit unserer neuen professionellen Plattform Access ab Sommer 2018 eine großartige Chance, maximal viele Friseure erreichen zu können. Wir bieten unseren Kunden damit erstmalig eine 24/7 Online-Verbindung mit unseren Marken durch vielfältige lokale und internationale Education-, Business-, Trend- und Produkt-Themen: Access bietet ein zeitgemäßes Education-Angebot, um die Entwicklung unserer Kunden auf ein neues Level zu heben. Diese neue Kommunikation bedeutet jedoch nicht, dass unsere Kunden auf Seminare verzichten müssen. Praktisches Lernen ist weiterhin ein wichtiger Bestandteil unserer Education. Sie kommen allerdings in den Genuss ganz bequem von zu Hause oder aus dem Salon sich selbst oder andere Mitarbeiter weiterzuentwickeln und sich jederzeit mit anderen Friseuren zu vernetzen. Dem Salonmanager ist es möglich, seinen Mitarbeitern personalisierte Schulungspläne zusammenzustellen. Wir sind fest davon überzeugt, dass diese Art der Unterstützung und Wertschätzung Mitarbeiter motiviert, an den Arbeitgeber bindet und auch zur Rekrutierung beiträgt.
Haben Sie eine „Lieblingsmarke“ in Ihrem Portfolio und verraten Sie uns Ihre Pflege- und Stylingroutine?
Ich habe von jeder unserer professionellen Marken 1-2 Lieblingsmarken, die ich regelmäßig nutze. Für die Haarpflege verwende ich das Kérastase Nutritive Bain Satin 2 plus die Maske sowie im Anschluss das Elixir Ultime Öl für die Längen und Spitzen. Zum Styling liebe ich Curl von Redken. Und als perfektes Finish darf Infinium Pure von L’Oréal Professionnel nie fehlen!