29 March 2024

Die Schere brauche ich nicht mehr… Ein Interview mit dem Calligraphisten Frank Brormann

 Er ist derzeit einer der Erfolgreichsten der Branche: Frank Brormann. Gerade startet er mit seinem Calligraphen national und international durch.

Zeit für ein Gespräch mit dem sympatischen Norddeutschen…

1. Man kennt dich als den Erfinder des Calligraphy Cuts. Schneidest du auch manchmal noch mit der klassischen Schere?

Je mehr man als Calligraphy-Stylist mit dem Calligraphen arbeitet, desto mehr Möglichkeiten und Techniken entstehen. Es gibt keine Grenzen, alle Schnitte und Haarstrukturen können mit dem Calligraphen realisiert werden. Die Schere brauche ich nicht mehr.

2. Was hat es mit dem 21-Grad-Winkel auf sich?

Nahezu alle Menschen nutzen Nassrasierer, z.B. von Gillette oder Wilkinson. Diese Rasierer für die  Rasur auf der Haut sind nur so anwendungssicher, da die Klinge in einem ca. 21-Grad-Winkel auf die Haut trifft und nur dieser Winkel garantiert den sauberen, sicheren Schnittpunkt am Haar. Wäre dieser Winkel flacher, so würde die Gefahr der Verletzung der Haut bestehen, wäre der Winkel steiler, so würde die Klinge am Haar reißen. Bei allen handelsüblichen Rasiermessern im Friseurbereich muss der Anwender diesen 21-Grad-Winkel manuell kontrollieren. Nur der Calligraph der neuen Generation, The 21 hat als weltweit einziges Profi-Werkzeug diesen Winkel integriert und gibt dem Anwender somit eine hohe Sicherheit für das Schnittergebnis. Die Studie der Fachhochschule Münster / Steinfurt bestätigt dieses. Auch Patente in Deutschland und in den USA bestätigen diese Innovation.

3. Der Gedanke, feines Haar mit einem „Messer“ zu schneiden, klingt gewöhnungsbedürftig… 

Feines Haar verzeiht keine Fehler. Ein Messer- falsch angewendet – kann fatale Folgen haben. Der Calligraph hingegen streichelt das Haar beim Schneiden, und durch den speziellen Schnitt der Haarspitze entsteht ein feines Haar, welches leichter zu stylen ist. Das Haar wird mit dem Calligraphen nie verletzt und durch den speziellen Schnittpunkt am Haar bekommt das feine Haar bei jeden Kontakt einen Bewegungsimpuls, und Bewegung bedeutet Fülle. Gestartet bin ich in 2011 mit dem Calligraphen als Spezialist für feines Haar. Der Calligraph kann allerdings bei jeder Haarstärke und Struktur angewendet werden, denn jede Frau wünscht sich Haare, die einfach zu stylen sind, deutlich später splissen und mehr glänzen.

4. Wie hat sich dein Geschäft seit deinem Erfolg bei Höhle der Löwen verändert? 

Es ist  ein völlig anderes Geschäft entstanden. Mehr als 3 Millionen Zuschauer, und alle haben in den darauf folgenden Tagen über diesen Auftritt gesprochen. Entstanden ist eine gewaltige Nachfrage von Kundinnen bei Ihrem Friseur nach dem Calligraphy Cut. Und die Kollegen haben dann Kontakt zu mir aufgenommen. Vor der Sendung hatte ich 367 Partnersalons in D-A-CH, 4 Monate nach der Sendung bereits mehr als 1000 Partnersalons. Die Sendung hat eine Nachfrage beim Verbraucher erzeugt, die ich als Unternehmer allein niemals hätte erzeugen können. Und davon profitieren wir alle. Kunden, die in den Salon kommen für unsere immer noch wichtigste Dienstleistung: Den Haarschnitt. 

Ich bin sehr viel unterwegs und genieße das Reisen. Durch die Sendung habe ich Investoren gefunden, die nicht nur am, sondern auch im Unternehmen arbeiten. Sie haben mit völlig anderen Augen auf unsere Branche geschaut und sich so wie ich in sie verliebt. Jetzt wollen wir mit einem neuen Business-Konzept, „Calligraphy360°, den Erfolg weiter ausbauen. Der Friseur soll uns, Calligraphy Cut, nur bezahlen, wenn er mit Calligraphy Cut in seinem Salon erfolgreich ist. Wir werden alles dafür tun, das er erfolgreich ist.

5. Wie viele Salons sind es jetzt im deutschsprachigen Raum (Deutschland-Österreich-Schweiz), die mit deiner Schnittmethode arbeiten?

In Deutschland etwas mehr als 800, in Österreich ca. 100 und die Schweiz hat gerade die 100 erreicht. 

6. Neben Deutschland ist die USA ein wichtiger Markt für dich. Wie nehmen die Stylisten aus Übersee dein Konzept an?

In den USA ist es am einfachsten, den Calligraphy Cut zu vermarkten. Die Kollegen in den USA sind jederzeit auf der Suche nach einem USP; und der Calligraph erfüllt genau diesen Anspruch. Dann sind Stylisten in den USA es gewöhnt, für Ausbildung zu bezahlen. Bei Calligraphy Cut ist das so einfach zu kommunizieren in den USA. Die Kosten für das Seminar können von den Stylisten in weniger als 4 Wochen wieder über den Upcharge des CC eingenommen werden, und ab dem Tag: More Profit. In Europa funktioniert der Vertrieb an die Kollegen über die Begeisterung, in den USA über den Kommerz, dann die Begeisterung. Calligraphy Cut kann beides. 

7. Welchen Support bietest du Friseuren, die sich deiner Methode anschließen? 

Ständige Fort- und Weiterbildung. Wir bieten Karriere, der Stylist beginnt mit dem ersten Seminar mit dem Blackstar Level, als weitere Steps bieten wir dann Silber- und Gold-Zertifizierung an. Dies symbolisiert dann auch eine höhere Qualifikation. Gold-Zertifizierte können sich als Trainer für Calligraphy Cut bewerben. Zusätzlich bieten wir Seminare für Barber, Locken, Trends und Beratung.

Unterstützt werden unsere Partner-Salons durch digitales POS Material, welches über unsere Webseite verfügbar ist. Auch Unterstützung in Print bieten wir an.  Auch können unsere Partner sich alle Techniken online im Webinar anschauen. Zur Zeit bieten wir allen Salons eine personalisierten Kino-Spot für 99 Euro an. Wir schalten permanent Werbung auf YouTube, um weiterhin das Interesse bei den Endverbrauchern hoch zu halten.

8. Sind Friseure, die mit dem Calligraphen arbeiten, eher jünger weil sie empfänglicher für alternative Ideen sind?

Da kann ich nur aus dem Bauch heraus antworten: Ja. Das Interesse bei den jüngeren Kollegen ist sehr hoch.

 9. Wie sieht es mit Friseurschulen aus? Es wäre doch klasse, wenn der Nachwuchs bereits während der Ausbildung an alternatives Haareschneiden herangeführt wird…

Es gibt bereits verschiedene Partnerschulen, so z.B. Meininghaus, Amman und Bohm und Ahead Akademie Machts. Zu Zeit führen wir Gespräche mit weiteren. Auch mit den Berufsschulen sind wir im Gespräch. Das Interesse ist super!

10. Zahlt man als Salonkunde mehr, wenn man einen Calligraphy Cut bekommt?

Ja, wir empfehlen einen neuen Preis für den Calligraphy Cut. Mindestens 15 Euro über den klassischen Schnitt. Wir empfehlen nie, es als Aufpreis zu benennen. Der Calligraphy Cut ist keine Schere und auch kein Messer. Eine völlig neue Dienstleistung, und deshalb kann der Preis auch neu bestimmt werden. Das empfehlen wir sehr ausdrücklich und es wird auch von allen Salons angenommen. Unsere Partner sind alle Überrascht, das dieser neue Preis bei den Kunden kein Problem ist.

11. Wo treffen wir dich derzeit am ehesten? Auf der Bühne oder im Salon?

In Besprechungen, im TV,  bei Präsentationen, bei Workshops und natürlich auch auf der Bühne.

12. Und der private Frank Brormann, wie ist der so? 

Ein Calligraphist -:)) Ich lebe das Leben meines Lebens. Reisen, Menschen treffen und Leidenschaft teilen. Geben und empfangen. Herrlich. Friseur sein ist klasse!!!

PS: In unserer Herbstausgabe haben wir versehentlich nur die Vorher Bilder abgedruckt. In unserer Galerie hier finden Sie alle Vorher-Nachher Looks.

Fotos: AwakenBeauty

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