Durch die aktuelle Situation sind alle Pläne, gerade auch im Educationbereich durcheinander geraten. Seminare konnten / können nicht wie gewohnt stattfinden, Friseure sind verunsichert.
Estetica sprach mit Timur Lawrenyuk, Creative Director der Unique Way Akademie von Gieseke cosmetic.
1.Wie plant Ihr bis zum Jahresende, neues Know-how an den Hairstylisten zu bringen?
Als wir die Seminare nicht mehr führen durften, war uns sofort klar, dass wir auf Social Media ausweichen werden. In Zusammenarbeit mit unserer Marketing Abteilung haben wir das Konzept „Hair Time“ kreiert. Unter diesem Motto veröffentlichen wir Videos mit unterschiedlichen Themen. Das können Tutorials zu Techniken sein, zum Beispiel in den Bereichen Farben oder Hochstecken, aber auch Videos zu bestimmten Produkten oder Produktlinien unserer Exklusivmarken. Dazu achten wir natürlich auch auf allgemeine „Friseur-Themen“ wie Weißhaarabdeckung, Glättung, Styling usw. – generell Education. Somit umfasst „Hair Time“ ein breites Spektrum an Themen, um unsere Kunden fachlich zu unterstützen.
Indessen dürfen wir unsere Seminare und Schulungen fortsetzten, was trotz ungewöhnlicher Zeiten gut in Anspruch genommen wird. Die Resonanz von Kunden bezüglich „Hair Time“ hat uns bestätigt auch mit diesem Konzept weiter zu machen. So sind wir jetzt noch stärker für unsere Kunden präsent. Zuzüglich gibt es unsere Mediathek, die wir schon seit fast 3 Jahren auf unserer Homepage haben.
2.Welche Rolle spielt Online-Education dabei und wie werden diese Angebote wahrgenommen?
Anfangs war es eher eine unterstützende Rolle, aber wenn Sie mich jetzt fragen ist das ein wichtiger Bereich in der Education geworden. Das erleichtert viele Situationen, auch im Salonalltag. Unsere Videos sind so aufgebaut, dass die Friseure sie sogar als Nachschlagewerk benutzten können. Einfach wieder anklicken, vor- oder zurückspulen und schon hat man das, was man braucht und dazu viel Zeit gespart. Heute zu Tage hat jeder ein Handy zur Hand und kann sogar in der Pause benötigte Informationen schnell abrufen. Alle Videos stehen auf unseren Kanälen zur Verfügung.
3.Was kann man definitiv nicht online trainieren?
Azubi–Seminare sind so ein Thema, jedenfalls die praktischen Themen, die in der Ausbildungszeit vorkommen. Da ist es wichtig das Handwerk zu zeigen, ausführen zulassen und gleich korrigieren zu können – Grundregeln in der Berufs- und Arbeitspädagogik. Weil die praktischen Erfahrungswerte noch nicht vorhanden sind, ist es wichtig den jungen Menschen zur Hand zu gehen. Wir haben ein breitgefächertes Seminarangebot für die Auszubildenden, das sehr gut läuft.
4.Welche Weiterbildungsthemen sind gerade besonders gefragt?
Ein Lieblingsthema ist und bleibt – die Farbe. Das ist einer der kreativsten und auch einer der umsatzstärksten Bereiche beim Friseur. Freehand – Techniken wie Balayage oder Ombré sind immer noch stark gefragt. An der zweiter Stelle würde ich hier das Thema Hochstecken und Stylen platzieren.
5.Können auch angehende Friseure von eurem Seminarangebot profitieren?
Natürlich! Unsere Azubi-Seminare können auch die „Anfänger“ oder Wiedereinsteiger besuchen, da das Programm und Konzept dafür sehr gut geeignet ist. Unser gesamtes Seminar-Programm ist stufenweise aufgebaut – von Basis über Advanced bis hin zu Profi. Die Teilnehmer können sich auch telefonisch beraten lassen um ein geeignetes Seminar für sich zu buchen. Außerdem erscheint vierteljährlich unser „Unique Way“ Magazin, wo alle nötigen Informationen über unsere Seminare enthalten sind.
6.Was ist dein Steckenpferd, wo sitzt dein Herz?
Irgendwann hat man vieles durch und jeder Bereich wird zu dem Zeitpunkt als Lieblingsthema empfunden. Im Nachhinein würde ich sagen, dass mein Bereich generelles Fachwissen ist. Was das Handwerk angeht – Schneiden und Stylen, aber auch Hochstecken. Ich mag es sehr, mit den Formen und Strukturen zu arbeiten. Das, was ich kreiere, muss eine Gestalt annehmen. Das macht mir besonderen Spaß. Der Bereich Education ist in unserem Beruf wahnsinnig abwechslungsreich und bietet immer wieder eine neue Herausforderung.
