Dank Synästhesie gibt es jetzt eine neue Form des Duftmarketings, um Parfüms gerade fürs Onlinegeschäft hörbar zu machen: Duftsounds.
Hier haben sich zwei Findige zusammengetan: Komponist Süleyman Akkas und Duftexpertin Melli Zampanella wollen Düften einen Klang verleihen: Duftsounds sozusagen! Warum? Weil unsere Einkaufswelt – auch die der Kosmetik – sich immer mehr auch aufs Onlinegeschäft verlagert. Allerdings ist der Duftkauf eine sehr intime Angelegenheit. Man muss ihn und sich zusammen mit ihm riechen können. Das ist online natürlich schwierig, selbst wenn man die Duftfamilie kennt und weiß, ob man generell auf holzige, erdige oder eher auf blumige, sanfte Nuancen steht.
Aber was, wenn es keine Möglichkeit gibt, an eben dem Objekt der Begierde zu schnuppern? Hier kommt die Verknüpfung der Sinne ins Spiel. Synästhesie ist eine besondere Form der Wahrnehmung, wobei man äußere Reize nicht nur über eine einzige Sinnesempfindung, sondern über zwei erfährt. Es gibt Synästheten, also Menschen, die einzelnen Ziffern oder Buchstaben eine bestimmte Farbe zuordnen. Ein Name erscheint diesen Personen dann in einem bestimmten Farbspektrum. Sie hören oder lesen den Namen genau wie andere Menschen, aber ordnen ihm beziehungsweise den Buchstaben gleichzeitig Farbene zu.
Auf ähnlicher Basis funktioniert das „Düfte hören statt riechen“ Duftsounds Prinzip: 30- bis 60-sekündige Sounds machen den jeweiligen Duft mit seinen Bestandteilen akustisch erlebbar. Dazu werden die jeweiligen Düfte analysiert und in einem Moodboard optisch dargestellt. Aus der Kombination von Moodboard und Wahrnehmungspsychologie entsteht dann ein individueller, zum Parfüm passender Sound.
Das Ganze ist keine Zukunftsmusik, sondern in der Tat bereits Realität: Denn Süleyman Akkas und Melli Zampanella von der Agentur diesynaestheten haben bereits die Duftsounds Chanel No. 5, Chloe Signature edp und Black Angel von Marc Buxton kreiert.
Quelle: Fragrance Foundation