9 December 2023

Silent Cut: Die Revolution der “Stillen Schnitte”

Kein Mucks vor und hinter dem Stuhl. Ein Silent Cut im Salon könnte neue Kunden anziehen und bei bestehenden ungeahnte Begeisterung auslösen.

Silent Cut
Foto von Kristina Flour auf Unsplash

Es gibt sie. Diese Salons, in denen Stille Schnitte, also Silent Cuts, angeboten werden. Der Deal: Weder der Friseur noch der Kunde sprechen. Einfach genießen ohne “lästigen” Smalltalk.

Die Lärmbelastung erstreckt sich mittlerweile auf quasi alle Bereiche des beruflichen und privaten Lebens. Die einen stört die ständige Geräuschkulisse um sie herum eher weniger, andere wünschten, sie könnten 24 Stunden am Tag mit geräuschdämmenden Kopfhörern durch die Welt laufen. Für letztere bedeutet Stille purer Luxus. Nach unseren Recherchen war es ein Salon in Sydney, der Cut & Color, no chat als erstes offerierte. Mit wachsendem und vor allem ungeahntem Erfolg, wie sich kurze Zeit später herausstellte.

Auch hierzulande bieten immer mehr Friseursalons diese Option an. Sie lässt sich einfach per Fragebogen oder als Mitteilung bei der Onlinebuchung mitbestellen. In Ruhe über die eigenen Themen, die einen als Kunden beschäftigen, nachzudenken anstatt im Beziehungssmalltalk zu versinken, klingt verlockend. Dennoch, auf ein wenig Kommunikation, zumindest bei der Frage, welches Getränk es denn zum Wohlfühltermin sein soll und wie das Haar am Ende ausschauen soll, sollte man eher nicht verzichten.
Ob es sich entspannt dösen lässt, sei ebenfalls dahingestellt, denn selten ist man der einzige Kunde im Salon und auch der geräuschlose Föhn wurde (leider) noch nicht erfunden. Aber das für den Stille-Liebhaber lästige Gespräch über das Wetter, die letzte Promischeidung oder gar Politik entfällt bei einem Silent Cut Termin.

Jetzt, wo sowieso „alles anders bleibt“, lohnt es sich für den Salon vielleicht sogar, diese kostenfreie Option mit aufs Menü zu setzen. Denn man sollte nicht immer von sich ausgehen, vielleicht erweist sich die Option des „Stillen Schnittes“ ja als ungeahnter Nachfrage-Boost. Ganz im Sinne von Achtsamkeit und Selfcare. Genießen wie die Reichen bedeutet heute nämlich “das Weniger” mehr zu schätzen. Nicht nur auf dem Teller im Edelrestaurant, auch in Bezug auf die Größe des Logos eines Luxuslabels auf der Kleidung oder eben anhand der Wortzahl beim Salonbesuch…

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