21 June 2025

IKW-Jugendstudie zu TikTok

Mit „TikTok ungeschminkt“ präsentiert der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) die 5. tiefenpsychologisch-repräsentative Jugendstudie


Die Jugendlichen wissen eigentlich ganz genau, was sie tun, wenn sie stundenlang auf TikTok unterwegs sind. Kritisch merken sie selbst an, durch ständiges TikTok-Schauen zu „verblöden und abhängig“ zu werden. Doch konsequent abzuschalten, schaffen nur die wenigsten. Viele führen eher eine Art „On-off-Beziehung“. Immer wieder löschen sie die App – nur um nach kurzer Zeit wieder auf die Plattform zurückzukehren. 70 Prozent der in der IKW-Studie* „TikTok ungeschminkt“ befragten Jugendlichen empfinden, dass TikTok wegen ständiger Dopaminausschüttungen süchtig macht. 69 Prozent sehen ihre Konzentrationsfähigkeit gefährdet und 61 Prozent geben zu, dass sie nichts von dem verarbeiten können, was sie auf TikTok sehen. Die Bilderflut, der die Jugendlichen auf der Plattform ausgesetzt sind, ist riesig. Kurze, nur wenige Sekunden dauernde Videos werden teilweise über Stunden konsumiert. 78 Prozent der Jugendlichen verbringen zwischen einer und drei Stunden pro Tag auf TikTok, mehr als 20 Prozent bis zu zehn Stunden täglich.

FOMO – Zwischen Suchen und Sucht

Doch was hindert die jungen Menschen daran, TikTok einfach mal abzuschalten? Die Jugendlichen selbst sagen, es ist die Angst, etwas zu verpassen. (FOMO = fear of missing out) Freunde könnten möglicherweise schon einen neuen Trend kennen, man selbst jedoch noch nicht. Im schlimmsten Fall könnte es passieren, dass man einer bestimmten angesagten Community nicht mehr angehört.

Generell konnten in der Studie zwei psychische Verfassungen festgestellt werden. In der einen Verfassung nutzen die Jugendlichen TikTok aktiv und bewusst zum Suchen von Informationen – die Suchfunktion der Plattform wird auch als „Google“ bezeichnet. Gesucht werden beispielsweise Restaurants oder Produkte genauso wie Begriffserklärungen und Nachrichten. Im Vergleich zu Instagram gilt TikTok hierbei insgesamt als glaubwürdiger, da auch Videos unbekannter Nutzerinnen und Nutzer mit nur wenigen Followern ausgespielt werden. Das wirkt authentischer. 43 Prozent nutzen die App als Suchmaschine und genauso viele nutzen die Plattform, um sich zu informieren. In dieser aktiven Verfassung dient TikTok dementsprechend als Realitätscheck, der den Jugendlichen Halt und Kontrolle gibt.

Die zweite Verfassung ist eigentlich als Entspannung gedacht. Sie schauen fremdbestimmten Träumen in Form von Videos zu. Am Ende des Tages waren es häufig so viele, dass sich die Jugendlichen kaum an das Gesehene erinnern können. 77 Prozent sagen, dass sie auf TikTok die Zeit vergessen und dort hängen bleiben. Zufrieden macht es die Jugendlichen aber nicht. 69 Prozent fühlen sich nach einem langen Portal-Besuch eher schlecht.

TikTok und Kosmetik

Viele der Produktempfehlungen für Kosmetik finden über TikTok statt. In diesem Bereich funktioniert TikTok als echter Faktencheck, der Orientierung gibt. Das liegt vor allem auch daran, dass viele der Jugendlichen der Plattform und den dort gegebenen Anwendungsempfehlungen vertrauen. 44 Prozent sagen, dass sie die Produktempfehlungen, die sie dort erhalten, schätzen. 33 Prozent sehen das auch bei Empfehlungen zu Kosmetik und Schönheitspflege so. 32 Prozent der Jugendlichen sagen, dass ihnen Beauty-Routinen zur Hautreinigung und -pflege wichtig sind. Und wer sich die teuren Produkte nicht leisten kann, setzt auf Empfehlungen zu Dupes. Das sind günstige Kosmetikprodukte, die riechen oder wirken, wie teure Markenprodukte.

Mehr zu dieser Studie finden Sie auf der IKW-Website.

Fotocredit und Quelle: @IKW


*durchgeführt von Lönneker & Imdahl rheingold salon, 2024

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